Wichtige Voraussetzungen für eine artgerechte Hühnerhaltung
Wenn Ihr Spaß an der Hühnerhaltung habt und Eure eigenen Eier und Hühner genießen wollt, dann empfehlen wir folgende Haltungsbedingungen, damit Eure Hühner artgerecht und glücklich leben können und viele Eier legen.
1. Der Hühnerstall
Damit die Hühner sich wohlfühlen, brauchen Sie einen guten Hühnerstall. Nur der gewährleistet einen sicheren Schutz und genügend Ruhe, damit die Hühner viele Eier legen. Es sollte ausreichender Platz vorhanden sein. Der Stall muss trocken und möglichst verschließbar sein, damit keine Marder und Füchse eindringen können.
Da Hühner auf Sitzstangen schlafen, müssen diese in ausreichender Anzahl vorhanden sein. Am besten platziert man darunter gleich ein Kotbrett oder eine vergitterte Kotgrube, damit der Stall einfach sauber gemacht werden kann. Auch Futterautomaten, frisches Wasser und die Legenester gehören in den Stall.
Auf jeden Fall muss ein Hühnerstall gut belüftet sein, muss entsprechend Fenster haben um hell zu sein. Am besten sind die Fenster auf der Nordseite angebracht. Denn direkte Sonneneinstrahlung kann neben anderen Umständen, wie zu enge Haltung (1qm pro Huhn), und Langweile zu Federpicken führen? Dieses muss dringend vermieden werden. Trotz der erforderlichen Belüftung muss Zugluft vermieden werden. Wegen Fuchs und Marder muss er sicher abschließ-, veriegel bar sein.
Wir haben inzwischen auch sehr gute Erfahrungen mit Offen – Front – Ställen gemacht. Der Stall ist nur 3-seitig im Bereich der Sitzstangen und Legenester geschlossen und daran schließt sich ein überdachter offener Auslauf für schlechtes Wetter an. Der Stall kann dann auch optimal genutzt werden, wenn von Veterinärseite, wegen der immer wieder mal ausbrechenden Geflügelpest, ein Einstallen der Hühner angeordnet wird. Wichtig ist für einen solchen Stall, natürlich ein Fundament und ein engmaschiger Draht, damit sich kein Raubzeug wie Fuchs und Marder bedient. Den Schieber für den Freiauslauf gibt es inzwischen auch batterie- und elektrisch betrieben. Er schließt dann am Morgen und Abend automatisch.
Für das Pflege- und Wellnessbedürfnis Eurer Hühner setzt ihr noch eine Kiste mit Quarzsand und Holzkohle in den Stall. Hier können die Hühner „baden“, sich reinigen und ihre Milben (Ungeziefer) loswerden.
2. Der perfekte Hühnerauslauf
Hühner lieben Grünflächen und deshalb sollte bei Planung des Auflaufs dafür gesorgt werden, dass immer wieder „frisches Grün“ verfügbar ist. Was natürlich sehr schwierig ist. Pro Huhn rechnet man mit einem Platzbedarf von circa 10 Quadratmetern. Bei der Planung ist zu berücksichtigen, dass man 2 getrennte Flächen einplant, da immer wieder mal neu eingesät werden muss, damit der Rasen/die Kräuter nachwachsen können und die Ausläufe wechselseitig genutzt werden können. Damit sich eine „verbrauchte“ Fläche wieder erholen kann. Viele Hühnerhalter, lassen die Hühner deshalb nur zeitweilig auf die Wiesenfläche, die zweite ist dann meistens kahl und wird grundsätzlich bei nassem Wetter genutzt. Wichtig ist auch die Wiese nahezu wöchentlich zu mähen. Denn eine Grasnarbe kann sich bei Hühnern nur halten, wenn sie immer kurz ist. Langes Gras wird kaum gefressen, legt sich um, wird trocken und der Auslauf wird sehr schnell kahl.
Für die Umzäunung empfehlen wir einen Maschendrahtzaun von ca. 2 Meter. Bei manchen Rassen, die kaum fliegen genügt auch ein niedrigerer Zaun. Auch eine mobile Umzäunung geht unter Umständen. Vorteil sie kann auch versetzt werden. Wegen Raubvögeln ist es ratsam ein Netz, 8x8cm, über die Umzäunung zu spannen. Bei Schnee muss dieses aber gut abgestützt sein, bzw. nach Schneefall abgeschüttelt werden.
Auch tagsüber kann der Fuchs, vor allem im Außenbereich kommen. Mit einem Draht den ihr unten an die vorhandene Umzäunung hängt und nach außen umlegt, verhindert ihr, dass sich ein Fuchs durchgraben kann.
Damit die Hühner sich säubern können, sollte auch in einer Ecke des Auslaufs ein überdachtes Sandbad oder eine Sandgrube eingeplant werden. Etwas trockener Sand und Holzkohle hilft den Hühnern bei der Gefiederpflege und dem Loswerden von lästigen Milben. Bitte aber nicht direkt an den Ausgang vom Stall setzen, denn dort ist die Wahrscheinlichkeit von kahlen Stellen und der Verkotung am größten, weil die Hühner sich dort in der Regel am meisten aufhalten. Das Staub Bad lockt sie dann an andere Stellen im Auslauf. Wichtig ist auch niemals im Freien, vor allem auf den Wiesenflächen zu füttern. Grundsätzlich gehört im Stall gefüttert. Ein wichtiger Tipp: Das frühe Huhn fängt den Wurm, das gilt nicht unbedingt. Lasst eure Hühner nicht so früh in den Auslauf. 6 Stunden nach Sonnenaufgang sind ausreichend. Damit sie in den Morgenstunden erst ausreichend Futter aufnehmen. Dadurch erzielt ihr eine bessere Legeleistung der Hühner und die Krankheitsanfälligkeit sinkt.
3. Das richtige Hühnerfutter
Grundsätzlich erhält man die meisten Eier mit der Fütterung handelsüblichem Legemehls oder Legepellets. Diese sollten in einem Futterautomaten ständig zur Verfügung stehen. Dadurch haben die Hühner immer alle wichtigen Nährstoffe. Legefutter gibt es als Alleinfutter und auch als Ergänzungsfutter, wenn man Körnern zu füttern will. Bitte aber nur so viel zu füttern wie auf der Verpackung des Legefutters steht. Sonst verfetten die Hühner und die Eier werden weniger! Am besten gibt man die Körner in die Einstreu am Abend. Gleichzeitig Beschäftigung für die Hühner. Obwohl Hühner Allesfresser sind, sollten sie nicht nur mit Essensresten aus der Küche gefüttert werden. Trotzdem freuen sie sich immer über ein paar Kartoffeln oder Gemüse und über frischen Salat. Viele Hühnerhalter schwören zwar auch auf einfaches Körnerfutter, Weizen oder geschroteten Mais. Hier ist aber eine ausgewogene Ernährung wohl kaum gegeben.
Täglich frisches Wasser ist natürlich selbstverständlich und für die Hühner lebensnotwendig.